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Wie Schüler die Wirtschaft spielerisch erleben

Justin Arnold, Spielleiter Gerd Sigel, Patrick Potratz, Ina Thielebein und Mika Sienknecht hatten ihren Spaß.

Fünf Tage lang lautete das Motto „Spielerisch Unternehmen lenken“: Der Unternehmensverband Mittelholstein hatte wieder zum Wirtschaftsplanspiel Wiwag geladen.
Die vier Schülerfirmen nannten sich „Kitchenicer“, „Easy Meals AG“, „Zeus’ Kitchen“ und „Any Meal“ und standen auf dem virtuellen Markt der Küchengeräte im Wettbewerb. Nach fünf Tagen, die jeweils einem ganzen Wirtschaftsjahr entsprachen, wurde gestern auf der Hauptversammlung Bilanz gezogen.
Viele wichtige Faktoren
Ex-Sparkassenvorstand Bernd Bundtzen, der mit dem frühen Stadtwerke-Chef Gerd Sigel wieder die Spielleitung übernahm, freute sich dabei über sehr erfolgreiche Jungunternehmer. „Alle vier Firmen haben Gewinne gemacht und das in Millionenhöhe“, sagte er. Allerdings messe sich Erfolg nicht nur am Gewinn oder der Eigenkapitalentwicklung. Bundtzen: Es geht auch um die Entwicklung des Aktienkurses, Qualität oder die Zahl der Beschäftigten.
Unterstützung durch Tutoren
Eine wichtige Kennzahl war auch die Attraktivität als Arbeitgeber. Bundtzen: „Wirtschaft ist nicht nur Profit. Das spielen wir durch.“ Die Schüler lernten aus erster Hand Fachbegriffe und Wirtschaftskennzahlen, denn Tutoren aus Neumünsters Wirtschaft referierten zu Themen wie Rechnungswesen, Unternehmerrisiken oder Marketing. „Wirtschaftliche Zusammenhänge kompakt vom Profi vermittelt zu bekommen, ist das Besondere an diesem Spiel“, sagte Heike Hippe vom Unternehmensverband.
Alles richtig gemacht
Auch aus Fehlern kann man lernen. „Sie waren zwar die Billigsten, aber die Qualität war grottenschlecht“, mahnte Bundtzen an die Adresse von „Any Meals“. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte einfach nicht. „Easy Meals“ machte eine tolle Entwicklung durch, baute nach zwei Verlustjahren den überhöhten Lagerbestand ab und rutschte in die Gewinnzone. „Alles richtig gemacht“, so Bundtzen.
Nicht nur Geld, Geld, Geld
Auch die Theodor-Litt-Schüler Ina Sehner (20), Justin Arnoldi (17) und Patrick Potratz (19) sowie Ina Thielebein (18) und Mika Sienknecht (18) von der Holstenschule schlugen sich als „Zeus’ Kitchen“ mehr als wacker. Vorstands-Chef Patrick Potratz: „Wir hatten den Plan, von Anfang an auf hohe Qualität zu setzen, sozial, ökonomisch und umweltverträglich zu produzieren.“ Marketingleiterin Thielebein: Wir haben für gesellschaftliche Zwecke gespendet, um unser Image aufzupolieren.“ Sienknecht: „Also ‚nicht nur Geld, Geld, Geld‘.“ Justin machte sich sogar als IT-Experte um das Spiel verdient, etwa wenn der Drucker streikte, lobte Sigel.

Quelle: https://www.shz.de/27453807 ©2020