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Schüleraustausch 2023 mit Poznań/Polen

Genau 20 Jahre nach dem ersten Schüleraustausch mit einer polnischen Schule in Poznań im Jahr 2003 fuhr im Mai 2023 nach der zweijährigen Coronapause wieder eine Schülergruppe der Holstenschule nach Poznań. Doch in diesem Jahr war das Ziel eine anderen Schule, unsere neue Partnerschule, die „Poznanska Ogolnoksztalcada Szkola Muzyczna IIst. Im. Mieczyslawa Karlowicza“.

Nach der Ankunft am Bahnhof in Poznań war das Eis zwischen den polnischen und deutschen Austauschpartner*innen schnell gebrochen und wir lernten schon einmal die neue Schule kennen. Da es sich um eine allgemeinbildende Schule mit speziellem musikalischen Profil handelt, kann man noch den ganzen Nachmittag und Abend in der Schule Musik hören, wie vom individuellen Unterricht an den Instrumenten, der hier in kleinen, speziell ausgestatteten Räumen gegeben wird, oder auch von Proben für Aufführungen, die in der Aula stattfinden. Wir konnten zum Beispiel spontan eine tolle Probe von Ravels Boléro miterleben. Auch sonst war die Schule, die fußläufig zur Innenstadt gelegen ist, der Mittelpunkt der Aktivitäten. Hier haben wir zu Mittag und zu Abend gegessen und an einem kurzweiligen Projekt zum Thema Alltagskultur in Polen und Deutschland gearbeitet. Die Präsentationen wurden auf Deutsch oder Englisch gehalten, Finn und Paul haben ihr Thema sogar auf Polnisch präsentiert.

Um die polnische Kultur lebensnah zu erkunden, standen einige Ausflüge und Exkursionen auf dem Programm. Natürlich haben wir am ersten Tag die Stadt Poznań erkundet und dabei viel über die lange und wechselvolle Geschichte der Stadt, die Kathedrale (samt „Unterwelt“) und die wunderschöne Altstadt erfahren. Auch wenn der Marktplatz gerade grundlegend saniert wird und somit eine große Baustelle ist, Poznań lohnt einen Besuch.

Am nächsten Tag fuhren wir nach Thorn, bzw. Toruń. Die 1231 als erste Siedlung im Kulmerland unter Verwaltung des Deutschen Ordens gegründete Stadt gehörte zu den Hansestädten und ist aufgrund der mittelalterlichen Backsteinarchitektur ihrer Altstadt UNESCO Weltkulturerbe. Sie ist auch Geburtsort des Astronomen Nikolaus Kopernikus, dessen Denkmal und Geburtshaus wir gesehen haben. Eine sehr lebendige Tradition der Stadt sind die Lebkuchen, für die es ebenfalls ein Museum gibt. Der Besuch des Museums entpuppte sich als äußerst kurzweilig, da wir die Zubereitung der Lebkuchen in Form einer lustigen Show mit interaktiven Elementen erklärt bekamen und im Anschluss eigene Lebkuchen backen konnten.

An unserem letzten Tag stand neben dem Abschluss der Projektarbeit ein Besuch an dem künstlich aufgestauten Maltasee an. Hier verbringen die Einwohner Poznańs gern ihre Freizeit und auch wir konnten uns bei frühsommerlichem Wetter bei einer Sommerrodelpartie und einer Erkundung des Baumwipfelpfades von der Aufenthaltsqualität überzeugen. Nebenbei wurden wir noch Zeugen der Vorbereitungen auf den an diesem Wochenende auf dem Maltasee ausgetragenen Weltcup der Kanuten.

Alles in allem ging die Zeit viel zu schnell zu Ende und so wurden wir genauso herzlich wie wir empfangen worden sind am Bahnhof von Poznań wieder verabschiedet, herzlich im ganz wörtlichen Sinne mit einem von den polnischen Schüler*innen gebildeten Herz. Schließlich sind in den Tagen aus Austauschpartner*innen Freund*innen geworden und wir freuen uns sehr auf den Gegenbesuch im September an der Holstenschule.

Text: J. Richter; Fotos: Laura, Lara, Paul, Amelie, Juliane, Finn, Marie, J. Richter