Ich sehe was

Ich sehe was, was du nicht siehst – Interkulturelles Film/Theater/Kunstprojekt 2014
Im vergangenem Jahr 2014 arbeiteten Schülerinnen des Kunstprofils E1H zusammen mit Flüchtlingen an dem interkulturellen Projekt “Ich sehe was, was du nicht siehst!“. Wie der Name des Projekts andeutet, geht es um einen Perspektivenwechsel, einmal genauer hinzuschauen und auch die anderen Seiten der Welt zu betrachten. Wie ist die Situation der Flüchtlinge in ihren Heimatländern? Was sind die Fluchtgründe? Welche Gefahren trägt die Flucht mit sich? Was passiert bei der Ankunft in einem fremden Land? Dies sind die Fragen der Schülerinnen, die das Projekt aufklären sollte. Auch die Flüchtlinge konnten einen Einblick in das Schulleben der Schülerinnen gewinnen.
Im Zeitraum vom 19.05 – 23.05 entstanden ein Theaterstück, ein Film und eine künstlerische Ausstellung, welche von drei verschiedenen Gruppen erarbeitet wurden. Während der Arbeiten hielten die Schülerinnen die Entwicklung der Gruppe in Tagebucheinträgen fest (s. Zitate u.).

1. Kunstgruppe
Da den Flüchtlingen bei der Ankunft in der Erstaufnahmestelle eine Wohnfläche von nur sechs Quadratmeter zusteht, entschied sich die Kunstgruppe dafür, diese Fläche zu visualisieren. Mithilfe von Pappe und Holz wurde dieser Raum von den Schülerinnen und Flüchtlingen erstellt. Im Inneren wurde die eine Hälfte des Raumes wie ein normales Jugendzimmer gestaltet, während die andere Hälfte einem Zimmer aus der Erstaufnahmestelle glich. Dadurch sollte der Kontrast zwischen den verschiedenen Lebensstandards dargestellt werden. Auch die während des Projekts entstandenen Fotos wurden mit in den Raum installiert. Geleitet wurde die Gruppe von dem Medienkünstler Sven Bergelt.

2. Theatergruppe
Unter der Leitung der Theaterpädagoginnen Idun Hübner und Ulrike Krogmann entwickelte die Theatergruppe zusammen mit den Flüchtlingen in den fünf Tagen ein Stück. Zu sehen waren verschiedene Szenen, welche den schweren Fluchtweg der Flüchtlinge, die Ankunft im fremden Land und die Komplikationen während der Flucht darstellten.

3. Filmgruppe
Ebenfalls entstand unter der Leitung von dem Filmemacher Fredo Wulf und der Projektleiterin Frau Stoehr eine Filmcollage. Der Film zeigt Interviews mit den Flüchtlingen, einige nachgestellte Szenen aus deren Leben, sowie Aufnahmen aus der Erstaufnahmeeinrichtung in Neumünster.
Der Film ist unten anzusehen.

Fazit:
„….Ich habe eine komplett neue Sichtweise auf Menschen mit solchen schlimmen Hintergründen wie zum Beispiel einer Flucht bekommen. Vorher hatte ich einige Vorurteile und konnte eher wenig Verständnis für solche Erlebnisse und Situationen aufbringen, da man nie persönlich mit dem Thema konfrontiert wurde. Doch da man jetzt mit Menschen gesprochen hat, denen so etwas Schlimmes passiert ist, ist meine Meinung über Flüchtlinge ganz anders geworden. Die Vorstellung, sein komplett aufgebautes Leben von einem Tag auf den anderen zurückzulassen und in ein Land zu fliehen, von dem man die Sprache nicht beherrscht, ist schrecklich und unvorstellbar….“

„… Innerhalb der fünf Tage ist vor Augen geführt worden, dass es in der Welt noch so viele Probleme gibt und so viele Menschen, die darunter leiden. Ich lernte den Wert von Freiheit zu schätzen und in einer Demokratie aufwachsen zu können und dass diese zu bewahren gilt…“

„… Letztendlich haben sich meine Erwartungen an ein gewöhnliches Schulprojekt, welches mit Spaß verbunden ist, weitaus übertroffen. Ich bin dankbar dafür, soviel aus dieser Woche und von den bewundernswerten Menschen mitgenommen zu haben und nun mit einer anderen Sicht auf Asylanten und auch auf mein eigenes Leben schauen zu können…“

(Schülerinnen der E1h)

Der Film kann hier direkt auf der Seite betrachtet werden: