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Bericht vom Aufenthalt in São Martinho do Porto

Ich hatte die einmalige Gelegenheit, einige Wochen in São Martinho do Porto, einer kleinen Stadt 100 km nördlich von Lissabon, zu verbringen. Am Flughafen wurde ich gleich ganz herzlich von meinem Gastvater und meiner Gastschwester begrüßt. Schon auf der Rückfahrt vom Flughafen konnte ich einen kleinen Teil von Lissabon und die grüne Landschaft um Lissabon herum bewundern.

An meinem ersten Schultag in der neuen Schule traf ich gleich die für mich zuständige Lehrerin. Ich bekam mehrere Touren durch die Schule, sowohl von Lehrerinnen als auch von netten Schüler*innen, die sich dazu bereit erklärt hatten. Meine erste Unterrichtsstunde war Mathematik, was überraschenderweise einfach zu verstehen war, da die Zahlen und Rechenzeichen nicht wirklich übersetzt werden mussten. Schnell merkte ich, wie begrenzt meine Portugiesischkenntnisse waren, da ich auf die Fragen der Lehrerinnen nicht wirklich antworten konnte. Aber meine Gastschwester und ihre Freunde waren immer mit der englischen Übersetzung zur Stelle. Zur zusätzlichen Lernen der Sprache nahm ich am Portugiesischunterricht für Nicht-Muttersprachler teil und hatte dazu noch einmal in der Woche Nachhilfe mit einer Schülerin. Mir wurden also viele Möglichkeiten von der Schule geboten, meine Sprachkenntnisse zu verbessern.

Auch außerhalb der Schule bekam ich diese Gelegenheit, meine Gastschwester nahm mich mit, wenn sie sich mit ihren Freunden traf. Sowohl bei ihren Freunden als auch bei den Lehrerinnen meiner Schule fiel mir sofort die Herzlichkeit und Offenheit auf, die ich bei fast allen Portugiesen erlebte. Das kam mir so unbekannt vor, weil es genau das Gegenteil vom typischen Deutschen ist.

Um die Kultur noch besser kennenzulernen, unternahm ich mit meiner Gastfamilie an den Wochenenden Ausflüge, zum Beispiel nach Nazaré, wo man die höchsten Wellen Europas bestaunen kann, oder nach Foz do Arelho, ein Ort mit dem schönsten Strand, den ich je gesehen habe. Da es auch in Portugal Halbjahreszeugnisse und danach Ferien gab, sind wir für fünf Tage an die Algarve gefahren. Während der Schulwochen bin ich oft auf den Klippen in der Nähe des Hauses spazieren gegangen, wo ich wirklich atemberaubende Sonnenuntergänge über dem Meer gesehen habe.

Am Anfang hatte ich Bedenken aufgrund der „langen“ Zeit, aber sie verflog viel zu schnell. Ich bin unendlich dankbar, dass mir diese Möglichkeit geboten wurde, denn ich habe dort so viele neue und wunderbare Menschen kennengelernt.

Ich kann die Teilnahme an einem Erasmus+ Programm nur empfehlen. Man lernt so viele neue Leute kennen, so viele neue Orte und vielleicht auch eine neue Sprache. Ich hatte wirklich so viel Glück mit meiner Gastfamilie, sie waren so unterstützend und ohne sie hätte es nur halb so viel Spaß gemacht. Wie gesagt, ich kann nur dazu raten, es waren die schönsten zwei Monate meines Lebens.

Text und Fotos: Marieke, Klasse 10