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Holstenschüler auf der Suche nach „Stolpersteinen“

Holstenschüler auf der Suche nach „Stolpersteinen“ in Neumünster –
Erinnerung an die „Reichskristallnacht“ von 1938

 
Der 9. November ist der Gedenktag an die antijüdischen Pogrome vor 78 Jahren,
als in Deutschland Synagogen und jüdische Geschäfte brannten und hunderte
Menschen getötet wurden. Auf Initiative von Herrn Henke machte sich der
Religionskurs des E-Jahrganges von Frau Jacobsen auf die Suche nach
sogenannten „Stolpersteinen“, die in Neumünster (wie in vielen anderen
europäischen Städten) an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Mit Hilfe
des – vom Jugendwerk erstellten – Materials erfuhren die SchülerInnen dabei
von den tragischen Schicksalen der auf diesen Steinen genannten Menschen.
Im Anschluss gab es ein Zusammentreffen mit dem jüdischen Ehepaar Fuchs
aus den USA, das zur Zeit bei Pastorin Sieg zu Gast ist. Rabbi Stephen Fuchs
erzählte von seinem Vater, der die Pogromnacht in Leipzig miterlebte und der
nach einer kurzen Haft im KZ Dachau nach Amerika ausreisen durfte. Viktoria
Fuchs berichtete von ihrer Mutter Stefanie Steinberg, die bereits 1936 als junges
Mädchen Deutschland verlassen konnte, auf Umwegen ebenfalls in die USA
gelangte und heute 95-jährig in San Francisco lebt.
Ihr Schicksal wurde 2014 von einem Religionskurs – unter der Leitung von
Herrn Henke und Frau Sieg – zu einer Ausstellung gestaltet, die seitdem an
vielen Schulen in Schleswig-Holstein gastiert und in diesem Jahr sogar in ihrer
Geburtsstadt Breslau einem breiten Publikum vorgestellt wurde.

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Einer der Stolpersteine in Neumünster.

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Der Religionskurs des E-Jahrganges präsentiert seine Resultate in der Anscharkirche.

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Das Ehepaar Fuchs ergänzt die Schülerpräsentationen und berichtet vom eigenen familiären Schicksal.

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Andächtiges Zuhören bei dem Vorstellen der Ergebnisse aus dem Geocaching.

(Text: Wolfgang Henke, Fotos: Sara-Lena Garken)